- 3221 - 1311. September 13. Hain (Bolkenhain). fer. II a. exalt. crucis. Bernhard, Herzog von Schlesien und Herr von Vorstenberg (in der Vorlage Monsterbergk), befreit um des Seelenheils seines Vaters, des Stifters und Schützers des Hospitals in Bolkenhain, seiner Vorfahren und seiner Brüder willen 14 Ruthen in Walchelmi villa (Wolmsdorf) bei Bolkenhain, welche Theodor (Sohn der) Adele, herzoglicher Bürger, gekauft und dem Hospital testamentarisch vermacht hat, von allen Lasten. Z.: Herr Albert v. Brassenburg, (sicherlich Hackenburn) Oheim des Austellers, Herr Helmus (doch wohl Hertelin) v. Ronawe (Rohnau), Herr Mascepo (Macey = Matthias?) v Mesenowe, Herr Hermann Hase, Albert Bavarus, Ripert Unvogel (in der Vorlage Bawarecipeo Vinogel). Aus einem stark beschädigten Transsumt von 1532 mit arg verderbtem Text abgedr. v. Steige, Bolkenhainsche Denkwürdigkeiten, Hirschberg 1795 S. 542 und mit deutscher Uebersetzung (in letzterer befindet sich allein der letztgenannte Zeuge Unvogel). Namentlich die letzteren Zeugennamen drängen dazu, in der Titulatur Vorstenberg statt Monsterberg zu konjiciren, da sonst die Urk. frühestens in das Jahr 1321 (Sept. 7) gesetzt werden müsste; denn zum ersten Mal nennt sich 11. Bernh. am 2. Nov. 1321 H. v. Münsterberg. Luchs' (Schles. Fürstenbilder Bog. 20 S. 3) Angabe, dass Bernhard auch vorher sich Herzog v. M. genannt habe, widerlegt sich dadurch, dass die von Luchs in Anm. 10 citirte Urk. v. 1312 (Okt. 16 kann nur gemeint sein) eine Fälschung ist (Cod. dipl. Siles. X, 67), und dass es ebenso auf S. 27 Anm. 63 von Stenzels Gründungsbuch v. Heinrichau heissen muss: die Kämmerer des H. Bernh. v. Schlesien, nicht v. Münsterberg, wie es denn auch ebendas. vorletzte Zeile Herzog Bolko statt H. Bernhard v. Fürstenberg heissen muss. Das Bresl. Staatsarch. (Urk. Fürstenth. Jauer 88a) besitzt von dieser Urk. eine Abschrift aus dem Anfang des XVI. Jahrh., welche dieselben Fehler in den Namen wie Steige enthält. Vielleicht war die Vorlage eine Fälschung, wo dann den Irrthum mit der Titulatur des Herzogs Bernhard erklärlicher würde. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |